Jahreszeiten, Wetter



Schweizer Juli

Gottlob, des Winters Leid zerschwand,
Und Sommer ward's im Schweizerland!
Schon mannshoch sich der Weizen ballt,
Die Rebe ihre Kanten schwingt,
Der Wandrer zu den Beizen wallt,
Bis dass er mit dem Schwanken ringt.
Wenn wolkenlos dem Städter winkt
Der himmel, und das Wetter stinkt,
Hört man durch alle Laden beben,
Denn Chef und Tintenkuli jammern
In überhitzten Juli-Kammern:
Man kann nicht ohne Baden leben!
Ja, man verspürt die Hitze sehr,
Man wackelt auf dem Sitze her
Und hin und fühlt die Sinne matt,
Trägt nur noch weiße Linnen eben,
Man kriegt sogar die Minne satt,
Kurz - es verstummt das Innenleben.
Nur wenn des Sonntags Sonne winkt,
Man in das Bad voll Wonne sinkt,
Und nimmt dort trotz dem dicken Blut,
Damit man gänzlich finde Kühlung,
Bei einem blonden Kinde Fühlung,
Wenn sie recht freundliche blicken tut.
Bald graut der Montagmorgen sacht,
Der wieder - Hitzesorgen macht.
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