Liebe, Ehe, Beziehungen, das andere Geschlecht, Familie



Auf ihrer Fährte

Ich will in diesen Wonnetagen
Mich aus des Hauses Tonne wagen:
Wo find' ich meinen platten Schatz?
Wird er sich froh am Strande recken,
Sich an des Wassers Rande strecken?
Liebt er wohl jenen Schattenplatz?
Soll ich durch alle Fluren spähen
Und um der Liebsten Spuren flehen?
Verbirgt sie diese Bretterwand?
Und schützen sie die Sonnenbuchen,
Wo Kinder oft nach Bonnen suchen,
Vor Regen, Sturm und Wetterbrand?
Ach! säh' ich ihre zarten Weichen,
Ich gäb' ihr gleich ein Wartezeichen
Und sei's auch, um zu spassen nur!
Kann ich sie mit Gesange locken,
Dann folg' selbst ihrer Nasenspur!
Nie hatt' ich Liebesschmerz geheuchelt
Und so mich in ihr Herz geschmeichelt,
War ich doch stets ein Biedermann!
Ward je sie unter'm Flieder lüstern,
So tät' ich leise Lieder flüstern,
Die sie im keuschen Mieder bann'!
Wer einst, solang die Jugend tagte,
Nach Weisheit und nach Tugend jagte,
Dem blieb gewiß nichts Hohes fremd. -
Ich will nach jenen Lauben trachten,
Allwo im Herbst die Trauben lachten,
Schon winkt mir dort ihr frohes Hemd!
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