Vierfache, Mehrfache, Vierzeiler, Mehrzeiler (Gedichte)



Serenade

Und müßt' ich sein in einem fernen Tal
Ein ganz bescheidener Laternenpfahl,
Oh glaubet nicht, dass ich der Süßen grollte.
Dürft' ich nur an des Bächleins Krümmung stehn,
Wo selbst die Hähne früh voll Stimmung krähn,
Als ob ihr Kikriki sie grüßen sollte.
Sinkt dann der Tag in neblig Dämmerlicht,
Und zieh'n des Himmels Wolkenlämmer dicht
Vorbei an Lunas silberblauen Scheiben,
Ersetzt die Abendstille lauten Trieb
Des Tags, dann sollte meinem trauten Lieb
Auch nicht der allerkleinste Schauer bleiben
Dann leuchtet' ich, wo meine Liebe wohnt,
Und fühlte mich, ich weiß nicht wie, belohnt,
Wenn sie geängstet von den fahlen Streifen
Des düstern Himmels überm feuchten Land,
Erwünschten Trost in meinem Leuchten fand,
Ließ andre gern auf meine Strahlen pfeifen.
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