Schöne Künste, Kulturelles
Erlkönig
Wer reitet durch Nacht und kühlenden Wind
mit einem im Fieber wühlenden Kind?
Der Vater, er hält den Knaben geschickt
und hat auch schon ein paar Schaben geknickt.
(Dass das Büblein sie ja nicht mehr necken täten,
vertrieb er sie rasch aus den Deckennähten.)
"Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?"
"Der Erlkönig schreckt mich und sein Gedicht.
O sieh, wie mit Schweif er und Kron' da säuselt!"
"Ich seh, dass sich Nebel, mein Sohn, da kräuselt."
"Ich schenke dir, Süßer, viel holde Gaben,
und du sollst auch Kleider von Golde haben,
meine Töchter sind fein und adelich,
zum Reihen, dem nächtlichen, lade ich!
Sie befassen mit reizenden Dingen sich
und wiegen dich ein und umsingen dich."
"Und sieh seine Töchter im matten Schein!"
"Du ängstigst dich nur vor dem Schatten mein -
lass nicht dich von Geistern und Feen stören -
da drüben, mein Kleiner, da stehen Föhren."
"Ich lieb dich, mich reizt deine schöne Gestalt",
hat brünstig des Königs Gestöhne geschallt.
"Doch bist du, mein Freundchen, nicht bald mir willig,
dann allerdings scheint auch Gewalt mir billig."
"Mein Vater, er hat mich elendig erwischt,
mein Lebenslichtlein inwendig erlischt!"
Du siehst den Papa mit Gezitter reiten,
er spornet sein Roß wie in Ritterzeiten.
Dass er heimkommt mit Mühe und Not, ist dämlich,
weil das Kind inzwischen schon tot ist, nämlich.
mit einem im Fieber wühlenden Kind?
Der Vater, er hält den Knaben geschickt
und hat auch schon ein paar Schaben geknickt.
(Dass das Büblein sie ja nicht mehr necken täten,
vertrieb er sie rasch aus den Deckennähten.)
"Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?"
"Der Erlkönig schreckt mich und sein Gedicht.
O sieh, wie mit Schweif er und Kron' da säuselt!"
"Ich seh, dass sich Nebel, mein Sohn, da kräuselt."
"Ich schenke dir, Süßer, viel holde Gaben,
und du sollst auch Kleider von Golde haben,
meine Töchter sind fein und adelich,
zum Reihen, dem nächtlichen, lade ich!
Sie befassen mit reizenden Dingen sich
und wiegen dich ein und umsingen dich."
"Und sieh seine Töchter im matten Schein!"
"Du ängstigst dich nur vor dem Schatten mein -
lass nicht dich von Geistern und Feen stören -
da drüben, mein Kleiner, da stehen Föhren."
"Ich lieb dich, mich reizt deine schöne Gestalt",
hat brünstig des Königs Gestöhne geschallt.
"Doch bist du, mein Freundchen, nicht bald mir willig,
dann allerdings scheint auch Gewalt mir billig."
"Mein Vater, er hat mich elendig erwischt,
mein Lebenslichtlein inwendig erlischt!"
Du siehst den Papa mit Gezitter reiten,
er spornet sein Roß wie in Ritterzeiten.
Dass er heimkommt mit Mühe und Not, ist dämlich,
weil das Kind inzwischen schon tot ist, nämlich.
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